Sehr geehrte Damen und Herren,
die FoodQS GmbH ist ein international tätiges, akkreditiertes Dienstleistungslabor mit mehr als 25 Jahren Erfahrung im Bereich der Honiganalytik. Untersuchungen von Honigproben auf unerlaubten Zusatz von Fremdzucker, unter Zuhilfenahme modernster Technologien, gehören mit über 10000 Proben im Jahr aus aller Welt, zu unserer täglichen Routine. Unsere hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und die Teilnahme an Fachkonferenzen sorgen dafür, dass wir stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen im Bereich der Verfälschungsanalytik sind.
Kürzlich haben wir von der am 28. September 2024 erschienenen Präsentation der European Beekeeping Association mit dem Titel: ‚80% OF FAKE HONEY IN GERMANY – European Professional Beekeepers Association – EPBA action “Clean up the honey market“ erfahren, die inzwischen vielfach über verschiedene Kanäle (Soziale Medien, nationale und internationale Pressemitteilungen, private und öffentlich-rechtliche Medien, Webseiten usw.) reproduziert wurde.
Im Folgenden möchten wir hierzu eine Stellungnahme abgeben, um die im Video gemachten Aussagen aus unserer Sicht einzuordnen. Da das Thema äußerst komplex ist, fassen wir zunächst die Hauptaussagen der Stellungnahme in kurzen Stichpunkten zusammen. Als Download finden Sie die ausführliche Version, die im Detail auf einzelne Punkte eingeht und diese mit Quellen belegt.
- 30 Honige aus deutschen Supermärkten sind nicht repräsentativ für den gesamten deutschen Honigmarkt. Reißerische Aussagen wie „80% OF FAKE HONEY IN GERMANY“ sind somit falsch!
- Die vom Labor aus Estland verwendete Honigdatenbank lässt kein umfassendes und zuverlässiges Bild über Honige im internationalen Handel und Mischungen aus diesen zu.
- Zur verwendeten DNA-Methode fehlen entscheidende Informationen bezüglich Methodenvalidierung, Akkreditierung, Auswertung und der zugrundeliegenden Datenbank.
- Es stehen keine Informationen darüber zur Verfügung, ob und wie gut sich die Methode zur Detektion von Verfälschungen eignet, wie es für andere etablierte Methoden üblich ist (z.B. Dotierungsversuche mit Sirup).
- Es ist fraglich, inwiefern die Kriterien DNA-Profil, -Menge oder -Qualität eindeutige Rückschlüsse auf eine Verfälschung zulassen. Hierzu fehlen solide wissenschaftliche Belege.
- Aussagen darüber, dass eine Verfälschung alleine anhand des Geschmacks der Honigprobe erkannt werden kann, sind falsch und halten wir für unseriös.
Zusammenfassend bewerten wir die Präsentation als äußerst kritisch und schädlich für Verbraucher und alle betroffenen Unternehmen/Institutionen. Abschließend möchten wir zusätzlich betonen, dass die hier gezeigte unwissenschaftliche Vorgehensweise die lange, intensive und aufwendige Arbeit von akkreditierten Dienstleistungslaboren für Honiganalytik diskreditiert.
Detaillierte Stellungnahme als Download: